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Wirbel um Eagle - Teil II
Nachdem Marcus Konjevic, stellvertretender Geschäftsführer der deutschen Firma media group / Eagle Computer, bereits im Vorwort der letzten Ausgabe bedacht wurde, hat er sich in den vergangenen Tagen erneut um dieses Privileg bemüht - mit Erfolg, wie man sieht.
Was war geschehen? Ein Kunde hat in einem öffentlichen Amiga-Forum um Hilfe zu einem von Eagles Towerumbauten nachgesucht, bei dem die Taktfrequenz-Anzeige nicht funktionierte. Außerdem erkundigte er sich nach einer weiteren E-Mail-Adresse der Firma, da über die offizielle keine Antwort kam. Zum Schluss stellte er die Frage, ob das Unternehmen eventuell in Konkurs gegangen ist.
Wenig später erschien in diesem Forum eine Mitteilung von Marcus Konjevic, in der mit gerichtlichen Schritten gegen den Kunden gedroht wurde, wenn dieser sich nicht schriftlich beim Geschäftsführer der Firma Eagle, Rudi Konjevic (die Namensgleichheit ist kein Zufall), für sein "Verbrechen" entschuldigt. Dem Kunden selbst wurde eine Mail mit weiteren Androhungen (Verhängung einer Liefersperre, etc.) zugeschickt.
Gleichzeitig wurde dem Webmaster des besagten Amiga-Forums mit der Schließung seines Angebots durch Erwirken einer einstweiligen Verfügung gedroht, sollten darin vorgenommene Einträge des Kunden nicht gelöscht werden. Der Webmaster ließ sich freilich nicht durch die Drohungen einschüchtern - rechtliche Konsequenzen hatte er sowieso nicht zu befürchten.
Ich kann über die heftigen Reaktionen von Marcus Konjevic nur den Kopf schütteln. Da stellt jemand in der Öffentlichkeit ein paar gewöhnliche Fragen - und schon wird ihm mit rechtlichen Schritten gedroht. Ja wo sind wir denn??? Herr Konjevic scheint noch nichts von Meinungsfreiheit, einem garantierten Grundrecht, gehört zu haben.
Ich kenne keine andere Amiga-Firma, die sich wegen des öffentlichen Nachsuchens um Hilfe zu einem ihrer Produkte, dazu hinreißen lässt, mit dem Staatsanwalt zu drohen. Selbst bei einer öffentlichen Beschwerde, um die es sich wie gesagt nicht handelte, greifen die allermeisten Firmen nicht zu solch drastischen Schritten.
Es ist im Übrigen nicht das erste Mal, dass Eagle mit Schlagzeilen dieser Art für negative Publicity sorgt, Marcus Konjevic hat in einem seiner Postings eine Auseinandersetzung mit der Firma Küster Datensysteme angesprochen. Gut in Erinnerung ist mir auch ein Streit mit einem Kunden, der ebenfalls die Qualität eines von Eagle hergestellten Towergehäuses bemängelt hat und in dem das Unternehmen auch seinen Rechtsanwalt eingeschaltet hat. Dabei handelt es sich übrigens um einen gewissen Herrn G. Freiherr von Gravenreuth, der den meisten von uns vom Namen her nicht ganz unbekannt sein dürfte, hat er sich doch bei seiner Arbeit auf die Computerbranche spezialisiert.
Herr Konjevic scheint ja von einem sehr schlechten Gewissen geplagt zu werden, wenn das Drohen mit dem Rechtsanwalt zum Standard-Repertoire des Unternehmens gehört. Kundenförderlich ist ein solches Verhalten ganz sicher nicht, und ohne Kunden kann ein Unternehmen bekanntlich einpacken. Vielleicht sieht Herr Konjevic das ein, bevor seine Firma wirklich in Konkurs gehen muss.
Bis nächsten Monat,
euer
Carsten Schröder